Seit ihrer Gründung im Jahr 1995 hat sich die Aktionsgemeinschaft Soziale Arbeit e.V. auf die Gewalt- und Kriminalprävention sowie auf erlebnispädagogische und handlungsorientierte Methoden spezialisiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Förderung junger Menschen, um sie in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu unterstützen. Das vielfältige Angebot umfasst unter anderem soziale Trainingskurse, Mediation, sozialpädagogisch betreute Arbeitsweisungen, sowie Präventionsprojekte an Schulen und Streetwork-Arbeit in verschiedenen Kommunen. Ergänzt wird dies durch Langzeitprojekte in Kooperation mit der „Aktion Mensch“. Aktuell bieten wir ein Empowerment-Projekt "Horizonte - Mutige Mädchen"
Soziale Trainingskurse (STK)
Informationen zum Sozialen Trainingskurs (STK) Der STK ist eine ambulante Jugendhilfemaßnahme nach dem § 29 SGB VIII und § 10 JGG. Der pädagogische Schwerpunkt liegt in der sozialen Gruppenarbeit, handlungs- und erlebnisorientierten Methoden sowie ergänzenden Einzelfallhilfen. Ein STK wird bei Straffälligkeiten angeordnet und stellt eine Alternative zu freiheitsentziehenden Maßnahmen dar. Zudem kann ein STK auch als präventive Maßnahme genutzt werden, beispielsweise wenn eine Gerichtsverhandlung noch aussteht. Die Zuweisung zum Kurs erfolgt durch das Jugendgericht oder auf Empfehlung des Jugendamts und wird gezielt bei wiederholter Straffälligkeit und schweren Straftaten angewandt. Im STK sollen junge Menschen darin unterstützt werden, soziales Verhalten und Konfliktlösungsstrategien kennenzulernen und einzuüben, um schwierige Lebenssituationen mit legalen Mitteln zu bewältigen. Eine weiterbestehende Hilfestellung und Vermittlung (Einzelbetreuung) in den Bereichen Schule, Ausbildung und Beruf kann anschließend an den Kurs folgen. Der STK erstreckt sich über drei Monate und beinhaltet wöchentliche Gruppenabende, zwei Tageseinheiten sowie zwei mehrtägige Wochenendeinheiten. Die Gruppengröße beschränkt sich auf sechs bis zwölf Jugendliche im Alter von 14 – 21 Jahren. Die Gruppentreffen finden ein bis zwei Mal in der Woche für zwei bis drei Stunden statt. Die Wochenendmaßnahmen beinhalten Besuche von Einrichtungen, Sport- und Bewegungsangebote sowie Aktivitäten mit erlebnispädagogischer Ausrichtung wie beispielsweise Felsklettern, Kajaktouren, Höhlenbegehungen, usw. Einzelgespräche werde nach Bedarf und in Kooperation mit Familie, Schule, Beruf oder Freunden geführt.
Mediation in Strafsachen (MiS)
Informationen zur Mediation in Strafsachen (MiS), ehemals Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) und Erziehungsgespräche (EzG) Konflikte entstehen durch Delikte oder sie sind der Grund für ein Delikt. Das Risiko in der Jugendphase Opfer und Täter*in zu sein, ist bekanntermaßen höher einzuschätzen, da diese als eine wechselhafte und aufregende Phase der Persönlichkeitsfindung gilt. Für viele Jugendliche und junge Heranwachsende bedeutet der TOA eine Chance ohne Gerichtsverhandlung eine Regelung zu finden, die von Opfer- und Täterseite befürwortet wird und zur Beruhigung im Alltag beiträgt. Die Maßnahme bietet allen Beteiligten im Jugendstrafverfahren oder die an strafrechtlich relevanten Auseinandersetzungen beteiligt sind, die Gelegenheit eigenverantwortlich und außergerichtlich eine Einigung durch Vermittlung eines neutralen Schlichters herbeizuführen. Im Rahmen der Vermittlungsarbeit werden Beschuldigte und Geschädigte unterstützt und erhalten die Perspektive, bei ihrer Konfliktbearbeitung mitzuwirken und eine einvernehmliche Lösung zu finden, die dann zu einer außergerichtlichen Regelung führt. Angeregt wird der TOA in erster Linie von der Staatsanwaltschaft, dem Jugendgericht und dem Jugendamt. Betroffene Jugendliche können jedoch auch selbst den TOA durch eine Selbstmeldung einleiten. Beim EZG wird mit den Jugendlichen über ihr soziales Umfeld, Wissen über die Straftat, Gedanken über Folgen und Konsequenzen gesprochen. Dies dient dazu, sich einen Eindruck vom Entwicklungsstand der Jugendlichen zu erhalten, um wiederum abschätzen zu können, wie wahrscheinlich eine Legalbewährung scheint bzw. welche Strategien und Ressourcen hierfür notwendig sind. Gemeinsam mit den Jugendlichen werden die Hintergründe ihrer Straftat erarbeitet und mögliche Strategien zur künftigen Vermeidung dieser entwickelt. Weiterhin werden mit den Jugendlichen alltagstaugliche und gesellschaftskonforme Strukturen sowie realistische Zukunftsperspektiven erarbeitet.
Kontaktperson:
Malte Bartels
Tel.: 06074-215 36 82
Mail: m.bartels@ags-ev.com
Soziale Gruppenarbeit (SG)
Informationen zur Sozialen Gruppenarbeit (SG) Die Gruppe als soziales Lern- und Erfahrungsfeld ist insbesondere für junge Menschen geeignet, die sich in Entwicklungsschwierigkeiten befinden oder durch problematisches Verhalten auffallen. Die Jugendlichen sind im Alter von 12-17 Jahren. Auftraggeber ist das Jugendamt des Kreises Offenbach. Die Eltern stellen zuvor einen Antrag für Hilfe zur Erziehung. Auch Schulen können eine Empfehlung oder Anregung an den ASD zu dieser Hilfemaßnahme geben. Der ASD weist nach Erstgesprächen in Rücksprache mit der AGS e.V. zu und ein Hilfeplanverfahren wird eingeleitet. Die Inhalte der wöchentlichen Gruppentreffen und Einzelgespräche sind unter anderem, handlungs- und erlebnispädagogische Aktivitäten, Kreativ- und Freizeitangebote, Berufsorientierung und -vorbereitung und Hilfe in Krisensituationen und Schulproblemen. Die soziale Gruppenarbeit ist eine offene Form, in der jederzeit neue Jugendliche in die fortlaufende Gruppe aufgenommen werden können. Eine Bereitschaft von Seiten des Kindes oder der/dem Jugendlichen ist Voraussetzung für die Teilnahme. Zudem bestehen eine enge Kooperation und ein Informationsaustausch mit anderen Trägern und Institutionen, sowie den Sorgeberechtigten und Bezugspersonen der Kinder und Jugendlichen.
Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung (IspE)
Informationen zur Intensiven Sozialpädagogischen Einzelbetreuung (IspE) Die ISPE ist ein Hilfeangebot für Kinder und Jugendliche, deren Lebenssituation durch schwierige Familienverhältnisse und soziale Benachteiligung gekennzeichnet ist. Mit Hilfe einer intensiven Unterstützung sollen die Jugendlichen eine eigenständige Lebensführung erlangen und eine soziale Integration durchleben. Die Jugendlichen kommen vorwiegend aus einem sozialen Umfeld, welches keine oder nur ungenügende Lebenskonzepte anbieten konnte. Die Einzelbetreuung wird in der Regel auf einen längeren Zeitraum festgelegt und soll die individuellen Bedürfnisse der betreuten Jugendlichen einbeziehen. Die Maßnahme richtet sich an Kinder und Jugendliche gem. § 30 SGB VIII, die sich in sozialen, psychosozialen oder individuellen Entwicklungsphasen befinden oder/und hinzukommend ein delinquentes Verhalten, Schulverweigerung, Aggressionen und Gewalt aufzeigen. Die Betreuung richtet sich immer individuell an das Kind oder den Jugendlichen und beschäftigt sich mit handlungs- und gesprächsorientierten Inhalten. Es werden Themen wie Bildungsförderung, Gesundheitserziehung, Krisenintervention, Alltagsbewältigung, und Freizeitgestaltung behandelt. Die Zusammenarbeit mit den Familien, Schulen und den Ausbildungs- oder Arbeitsplätzen sowie Behörden und Ämtern ist ein zusätzlicher zentraler Bestandteil.
Kontaktperson:
Harald Aßmann
Tel.: 06074-483143
Mail: h.assmann@ags-ev.com
Sozialpädagogisch betreute Arbeitsweisungen (SpbA)
Informationen zu Sozialpädagogisch betreuten Arbeitsweisungen (SpbA) Die AGS ist seit dem Jahr 2011 für die Vermittlung von Jugendlichen und jungen Heranwachsenden, die nach dem Jugendgerichtsgesetz (JGG) zur Ableistung gemeinnütziger Arbeit verurteilt wurden, zuständig. Die Jugendlichen werden vor und während der Ableistung ihrer Arbeitsstunden beraten und eine passende Einsatzstelle wird gesucht. Die kompletten abzuleistenden Stunden werden überwacht sowie der Erfolg und Misserfolg wird dem zuständigen Jugendgericht gemeldet. Im Interesse der Jugendlichen möchte die AGS Inhalte der Arbeit aufwerten und pädagogische Möglichkeiten gemeinnütziger Arbeit stärker nutzen, d.h. den Jugendlichen Lernerfahrungen (z.B. Aneignung von Schlüsselqualifikation) für ihr zukünftiges Berufsleben ermöglichen und auf die Gründe ihres Deliktverhaltens eingehen. Die Intention der AGS ist es, den Verwaltungsaufwand rund um die Abwicklung der gemeinnützigen Arbeit zu reduzieren und der Staatsanwaltschaft, den Jugendrichter*innen und dem Jugendamt, eine Arbeitserleichterung anzubieten. Die arbeitsweltnahe Gestaltung der Projekte soll den Teilnehmenden zum einen die Wichtigkeit von Arbeit deutlich machen, zum anderen soll durch die erfolgreiche Mitarbeit die Leistungsbereitschaft und Motivation für das Arbeits- und Berufsleben gefördert werden. Darüber hinaus sollen den weisungsgebundenen Jugendlichen und jungen Heranwachsenden im Bedarfsfall, durch die Betreuung, individuelle Hilfen zur Seite gestellt werden, die in der vernetzten Zusammenarbeit mit dem ASD (Allgemeiner Sozialer Dienst) und relevanten Jugendhilfeorganisationen, Schulen und Institutionen der Berufseingliederung abzustimmen sind.
Kontaktperson:
Malte Bartels
Tel.: 06074-2115466
Mail:m.bartels@ags-ev.com
arbeitsweisung@ags-ev.com
Kinder- und Jugendsozialarbeit an Schulen (KiJaS)
Informationen zur Kinder- und Jugendsozialarbeit an Schulen (KiJaS) Die Kinder- und Jugendsozialarbeit an Schulen (KiJaS) ist seit Mitte 2022 ein fester Teil unseres Jugendhilfe Angebots. KiJaS ist ein durch den Kreis Offenbach gefördertes Projekt, dass die Schulsozialarbeit an Schulen im gesamten Kreisgebiet fördert und finanziert. In der sehr prägenden Schulzeit brauchen Schüler*innen auch abseits des fachlichen Unterrichts eine Förderung und Unterstützung bei Problemen im Miteinander. Dazu gehören unter anderem eine Einzelberatung, potenzielle Elterngespräche und eine vermittelnde Gruppenarbeit. Die Schulsozialarbeit übernimmt dabei die wichtigen Aufgaben, akute Probleme anzugehen und in diversen Bereichen präventiv zu Arbeiten. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Einzelhilfe gelegt. Sie dient als Vermittlungsinstanz und organisiert regelmäßig teamunterstützende Gruppenangebote. Nach einem Beschluss des Kreistages soll die Schulsozialarbeit vom Schulbeginn 2022 an flächendeckend angeboten werden. In diesem Zusammenhang stellen wir die Schulsozialarbeit an vier Schulen in Heusenstamm: Otto-Hahn-Schule, Adolf-Reichwein-Gymnasium, Adalbert-Stifter-Schule und die Matthias-Claudius-Schule. Damit werden Schulen mit insgesamt etwa 1248 Schüler*innen durch die AGS e.V. und ihre Sozialarbeiter*innen unterstützt, begleitet und betreut. Die AGS e.V. legt dabei einen besonderen Fokus auf die erlebnispädagogischen, handlungspädagogischen, freizeitpädagogischen und abenteuerpädagogischen Ansätze und möchte zudem eine akzeptierende, lebensweltorientierte und jugendzentrierte Schulsozialarbeit, mit der Unterstützung des Kreis Offenbachs stellen. Dadurch erschaffen wir einen Raum, in dem wir Kinder und Jugendliche in akuten Krisensituationen und im Verselbständigungsprozess begleiten und fördern können. Neben unserer erlebnispädagogischen Grundhaltung beziehen wir uns dabei auf eine intensive Elternarbeit, eine enge Zusammenarbeit mit Schulen, außerschulischen Angeboten und anderen wichtigen Ansprechpartner*innen, wie in etwa Inklusionshelfer*innen oder Psychotherapeut*innen. Dabei ist uns immer eine grundsätzlich wertschätzende Haltung gegenüber der Lebensrealität der jungen Menschen wichtig. Wir haben in unserer Schulsozialarbeit demensprechend eine klient*innenzentrierte Gesprächsführung und ein Bewusstsein gegenüber Ungleichheitsfaktoren wie in etwa die Migrationsgeschichte, Fluchterfahrungen oder sozioökonomischen Herkunft.
Kontaktperson:
Harald Aßmann
Tel.: 06074-483143
Mail: h.assmann@ags-ev.com
Horizonte - Mutige Mädchen
(gefördert durch Aktion Mensch)
Informationen zum projekt "Horizonte - Mutige Mädchen" Das Projekt „Horizonte - Mutige Mädchen“ ist ein von der Aktion Mensch gefördertes Empowerment-Projekt für Mädchen. Es richtet sich an Mädchen im Alter von 6 bis 14 Jahren, die müde und erschöpft sind, aber keinen Grund dafür nennen können. Sie haben Schwierigkeiten, ihren Alltag zu organisieren und eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu finden. Nicht wenige Mädchen fühlen sich dadurch ziel- und perspektivlos, meiden zunehmend soziale Kontakte und ziehen sich zurück, was bis hin zur Schulabstinenz führen kann. Um diesem Rückzug (präventiv) entgegenzuwirken, möchte die AGS den Mädchen in diesem Projekt einen geschützten Raum bieten, in dem sie neue Stärken und Interessen entdecken und alte ausbauen können. Gemeinsam werden Erfolgserlebnisse ermöglicht und Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit gestärkt. Ziel ist es, die Mädchen zu empowern, Kontakte zu knüpfen und eine Alternative zum sozialen Rückzug zu finden, die die Mädchen im besten Fall auch nachhaltig in ihren Alltag integrieren. Sie sollen ermutigt werden, ihr volles Potential zu entfalten! Die Mädchen treffen sich über einen Zeitraum von ca. 10 Monaten 14-tägig in gleichbleibenden Gruppen (6-10 Jahre, 11-14 Jahre) und werden dabei von zwei festen Ansprechpartner*innen betreut. Zusätzlich werden Einzelgespräche angeboten. Ergänzt werden die Gruppentreffen durch Ausflüge und eine dreitägige Freizeitfahrt.
Kontaktperson:
Miriam Rech
Tel.: 06074-2153688
Mail: horizonte@ags-ev.com